Immobilienpreise in Deutschland – jetzt ein eigenes Haus kaufen oder nicht?
Seit rund einer Dekade steigen die Preise für Immobilien und selbstgenutztes Wohneigentum in Deutschland stetig an. Experten sehen in der Gesamtheit kurz- und mittelfristig kein Ende dieses Trends. Ein Grund hierfür ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in vielen Städten.
Die aktuelle Preisentwicklung für Wohneigentum in Deutschland
Die Immobilienpreise – unabhängig ob Eigentumswohnung oder Haus – entwickeln sich seit Jahren nach oben. Das Platzen der Immobilienblase wurde oft vorausgesagt, bisher traf dieses Ereignis jedoch nicht ein.
Grund hierfür: Die Nachfrage nach Eigentum übersteigt vielerorts das Angebot. Immobilien sind in gefragten Lagen rar, Bauplätze und freie Grundstücke ebenso. Gleichzeitig bleiben die Zinsen, dank der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, niedrig und die Konditionen für Kredite günstig.
In Ballungsräumen und Metropolregionen wie München, Köln und Frankfurt sind die Kosten für die Anschaffung von Eigentum besonders hoch. Aber auch in ländlichen Gebieten greifen Käufer inzwischen tief in die Tasche, um den Traum vom Eigenheim zu finanzieren. Laut immowelt liegen die Preise für Häuser zwischen circa 1200 € pro Quadratmeter auf dem Land und mehr als 7000 € pro Quadratmeter in Metropolen wie München. In NRW liegt der Medianpreis für Häuser heute bei fast 3000 € pro Quadratmeter.
Laut Statista stiegen die Baupreise im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2015 um ca. 38 % an. Verglichen mit 2010 gab es sogar eine Steigerung von über 55 % Prozent.
Der richtige Zeitpunkt für den Immobilienkauf
Viele potenzielle Hauskäufer fragen sich, ob mittelfristig mit dem Einbruch der Immobilienpreise bei Wohneigentum zu rechnen ist. Experten weisen hierbei auf die unterschiedliche regionale Entwicklung hin. Aufgrund der Wohnungsknappheit ist in den gefragten Metropolen wie Berlin, München, Hamburg, Köln und Co. nicht mit einer Entspannung der Nachfrage zu rechnen. Hier ist davon auszugehen, dass die Preise sogar noch weiter ansteigen.
Im Zuge der Corona-Krise verteuerten sich aber nicht nur die zentralen Lagen, sondern auch die Speckgürtel und Randlagen rund um Deutschlands Metropolen. Vielfach setzten sich hybride Arbeitsformen mit einer Mischung aus Home-Office und Anwesenheit im Büro durch. Deshalb sind für manchen Hausinteressenten nun zunehmend Lagen attraktiv, die etwas ländlicher, im Speckgürtel der Großstädte liegen. Das führt dazu, dass in bisher weniger gefragten Regionen die Hauspreise steigen. Auch in kleineren Städten haben sich die Haus- und Bodenpreise in den letzten 10 Jahren teilweise verdoppelt.
Vor diesem Hintergrund wird die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Immobilienkaufs obsolet. Besser ist die Frage: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Passende Voraussetzungen für den Hauskauf entscheidend
Der Zeitpunkt für den Erwerb von Wohneigentum hängt nicht zuletzt von den persönlichen Möglichkeiten ab. Aufgrund des demographischen Wandels erwarten viele Menschen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Erbschaften. Das könnte deren Anteil an Eigenkapital steigern. Je größer der Eigenkapitalanteil ist, desto geringer fallen die Kreditsumme und die Zinszahlungen aus. Wer für sich selbst gute Bedingungen für den Hauskauf sieht, sollte sich nach seiner Traumimmobilie umsehen.
Den einen richtigen Zeitpunkt für den Erwerb des eigenen Hauses, gibt es oftmals nicht. Ein Ende der steigenden Immobilienpreise ist mittelfristig nicht ersichtlich. Wenn die individuellen Voraussetzungen für den Hauskauf stimmen, sollte direkt mit dem Projekt Eigenheim begonnen werden. Schließlich ist es sehr wahrscheinlich, dass die Preise vielerorts weiter steigen. Hinzu kommt, dass zunächst ein passendes Objekt gefunden werden muss und viele Bewerber miteinander konkurrieren. Nur wer früh anfängt, gut vorbereitet ist und schnell handelt erhält letzendlich auch den Zuschlag für die Traumimmobilie.